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1. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 56

1828 - Soest : Nasse
56 wegung-, ohne Smvsinduna da. Wenn ein Mensch seine- Sinne mid alle Glieder seines Leibes nicht mehr gebrau- chen kann, so nennen wir ihn todt. Ein todter Mensch kann nicht mehr durch seine Sinne empfinden und sich von selbst bewegen. Daö Leben bestehet also in der Verbindung zwischen Seele und Leib; wenn aber diesem Verbindung aufhöret, so erfolgt der Tod. Die Vorzüge deö Menschen- vor fcen. Pflanzen: und Thieren.. Ä8enn wir die Dinge um uns her betrachten, so. finden wir einen großen Unterschied unter denselben. Einige von denselben können empfinden und sich von selbst bewegen; diese nennen wir lebendig, und Thiere und Menschen gehören dazu. Andere aber können dies nicht; diese nennen wir leblos und rechnen dazu Pflanzen und Steine. Die Pflanzen entstehen, mdem sic aus der Erde hcr- vorwachsen, aus welcher sie durch die Wurzeln Säfte an sich ziehen, welche ihnen zur Nahrung dienen, wodurch der Wachsthum derselben befördert wird. Die Thiere ent- stehen auch, indem sie von andern Thieren entweder le- bendig geboren, oder aus Eiern ausgebrütet, oder wie die Polypen durch Abschnitte fortgepflanzt werden, und nähren sich von Speise und Tränk. Die Pflanzen sind erst klein, dann wachsen sie und werden größer; aber nach einiger Zeit verwelken sie wie- der und verdorren endlich. Die Thiere sind auch an- fänglich klein, dann wachsen sie und werden größer; aber endlich werden sie alt und sterben. Die Pflanzen können sich nicht von selbst bewegen, sie wissen auch nicht, daß sic da sind. Die Thiere können sich von selbst bewegen, denn sie haben eine Seele, welche empfindet und will. Die Thiere haben einen Leib, die Menschen auch; doch ist der Leib der Thiere von dem Leibe der Menschen unterschieden... Der

2. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 57

1828 - Soest : Nasse
— 57 — Der Skier hat Hörner, um sich damit zu vertheidigen, der Mensch aber nicht; die Katze hat einen Pelz, welcher sie vor der Kälte bewahrt, der Mensch aber nicht; die Katze kann klettern, der Vogel fliegen, der Fisch anhaltend und unter der Oberfläche des Wassers schwimmen, der Mensch aber nicht; und doch weiß sich der Mensch immer zu helfen, weil er eine Seele hat, welche viele Dinge ver- gleichen und unterscheiden, welche urtheilen und schließen kann. Daher kommt es auch, daß der Mensch genöthigt ist, nachzudenken; die Thiere aber nicht. Der Mensch hat Hände, mit welchen er viel Nützliches und Schönes verfertigen kann. Mit ihnen kann er schrei- den, schnitzen, nähen, drechseln, die Pferde regieren, säen, ernten u. s. w. Wenn ein Thier auch so klug, wie ein Mensch wäre, so würde ihm seine Klugheit ohne Hände nichts helfen, und er würde seinen Zustand wenig verbes- sern können. — Das Thier must sich mit seiner Kraft be- gnügen; der Mensch aber kann durch sein Nachdenken Werkzeuge und Maschinen erfinden und mit seinen Hän- den verfertigen, mit welchen er seine Kräfte überaus vermehren kann. Mit der Wagenwinde, nüt dem Hebet, mit der Rolle und andern Werkzeugen kann er die größ- ten Lasten heben; mit der Flinte kann er die stärksten Thiere bezwingen; auf Schiffen wandelt er über das Meer; mit dem Luftballon fährt er in die Lnft. Er baut sich feste Wohnungen, worin er sich gegen wilde Thiere, Kälte, Hitze, Regen und Wind schützt. Er sichert sich durch Dämme gegen Uebcrschwcmmungen, und durch Gewitterableiter gegen den Blitz. Viele Thiere können zwar einen Laut von sich geben und schreien; aber sie können diesen Ton nicht durch Zunge, Zähne und Lippen vielfach abändern. Der Mensch kann die Töne im Munde durch die Sprachwerk- zenge zu Worten bilden und sprechen. Durch die Sprache geben wir Andern unsre schmerzlichen und unsre angenehmen Empfindungen zu erkennen. Wenn die Menschen sprechen, so denken sie sich etwas dabei, und suchen dem, mit welchem sie sprechen, ihre Ge- danken durch vernehmliche Laute zu verstehen zu geben. Wenn ein Mensch spricht, und andere Menschen ihn

3. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 168

1828 - Soest : Nasse
166 digt, die sie aber gleich ihrer Obrigkeit überlieferte, um auch dies Geld zur Erbauung eines Kothens für sie auf- zubewahren ; sie sagte aber dabei: „Weil der liebe Gott mich durch gute Menschen so reichlich segnet, so bitte ich, mir einen halben Gulden von dem Gelde zu besserer Pflege meiner armen kranken Eltern zu geben; ich will cs immer Ehrlich anzeigen, wenn ich zu ihrer Pflege etwas brauchen werbe." Verehrungswürdige, fromme Seele! Wie oft wohnt die größte Tugend in armseligen Hütten! Der Ostinclische Wilde. F. alter katholischer Geistlicher, der sich aus eige- nen» Berufe nach Ostindien unter die Wilden begeben hatte, sie besser und glücklicher zu machen, erzählte folgende Geschichte : Einst gegen Abend kehrte ich mit, meinen Hausge- nossen von einem Spatziergange zurück, und wir hörten an der Oessnung des Waldes Klagetöne; gingen ihnen nach und fanden unter einem Baume einen W ilden, der alt und entkräftet auf sein Ende zu warten schien. Anfangs wollte er nicht mit uns reden. Ach! sagte er endlich, heute Morgen, als der Himmel roth wurde, machte ich mich au f uucl h ofi te nach meiner Heim a th zu kominen. Nun h ab' ich mich verirrt; cs wird dunkel, ich bin müde, nun muss ich liier liegen bleiben, liier werden Schlangen oder wilde Thiere oder meine Feinde mich in der Nacht um- bringen. Ach, mein armes Weib und meine K i i» der! Uns jammerte seiner. Ich bat ihn, mitzugeben. Aber Du kennest mich nicht. „Ich brauche Dich nicht zu kennen," sagte ich, „komm!" und wir führten ihn in meine Hütte. Nachdem er die nöthige Stärkung zu sich genommen hatte, bereitete ich ihm ein Lager, dicht an meinem Bette, so dass wir nur eine dünne leinene Wand , zwischen

4. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 169

1828 - Soest : Nasse
zwischen uns hatten. Fr legte, sich hin. Mitten in der Pi acht weckte mich ein Geräusch, als ob der Wilde vpn seinem Lager ausstände. Ich erschrack und horchte. Wie sehr aber that mein Schrecken ihm unreell Ü Ich werde cs nie vergessen. Er war niedergeknieet und betete, ungefähr mit folgenden Worten: O Gott! ich danke Dir, dass auf meinem Wege die Sonne ges bienen hat; ich danke Dir, dass mich keine Schlange gestochen, dass mich kein wildes Thier angefa 11 e n, dass meine Feinde mir nicht begegnet sind. Ich danke Dir, dass dieser gute Fremde gekommen ist und mich in seine Hütte gefährd hat. O Gott! wenn dieser F remde, ode r wenn s e i n c F r e u n- de oder seine Nachkommen reisen: so gib ihnen auch die Sonne, so bewahre sic vor Schlangen und wilden Thieren, und vor i h- r e n F c i n d c n. Und wenn sich einer veri r r e t und am Wege liegt, so lass auch einen guten Mann kommen, der ihn mit in seine Hütte nehme! Der dankbare Jude. •Ein Schiff voll Reisender, die aus Ostfries land nach Holland gingen, grösstcntheils um daseihst in der Ernte zu arbeiten, strandete, und alle waren in Gefahr zu ertrinken. Etwa vier Personen klimmten den Mast hinan und hielten sich da fest. Einen von diesen, der ein Bauer war, hat ein Jude um Erlaubn iss, sich an seinen Fuss zu hängen, weil er sonst nirgends mehr Rettung fände. Der Bauer verstattete es, und der Jude wurde nebst manchem der Uebrigen durch ein dazu kom- mendes Schiff gerettet. Der Jude schrieb des Bauers Namen und den Namen sei- nes Dorfs aul, dankte seinem Lebenserhalter und ver- sprach, ihm, so bald er könnte, thätig zu zeigen, dass er erkenntlich wäre. „Reise hin, in Qottus Namen, sagte der Bauer;

5. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 187

1828 - Soest : Nasse
187 und siehe da! ein Bienchen saß auf der Zunge, welches im Honig gewesen war, und hing mit dem Stachel au Hanuchens Zunge. Die Mutter nahm zwar die Biene weg, aber die Zunge schwoll so stark auf, daß Hanucheu den ganzen Tag keinen Bissen essen konnte. Die übrigen Kinder aßen ihre Semmeln mit Honig. Sie schmeckten ihnen sehr gut, und Karl sprach: Das Fest, welches lins der Vater gemacht hat, gefällt mir. Lotte sah durch das Fenster und sah Miuchen, des Nachbars Tochter, gehen. Das arme Miuchen! sprach sie; ihr Vater hat keine Bienen und kann ihr keinen Honig auf Semmeln strei- chen. Liebe Mutter! willst Du 'Nachbars Miuchen nicht auch ein paar Semmeln mit Honig geben? Recht gern, mein Kind, sprach die Mutter, gab ihr die Semmeln mit Honig, und Lotte trug sie zu Miuchen. Was für eine Freude das Mädchen hatte! Wie sie Lott- chen dankte! und nun schmeckte Lottchcrt ihr Honig noch einmal so gut. Der Fischteich. ^)err Herbst hatte einen Teich, in welchem viele Kar- pfen und Schleien waren. Wenn er nun seinen Kindern eine Freude machen wollte, so ging er mit ihnen an den Teich ; jedes nahm ein Stück schwarzes Brod mit/ und dann brachen sie davon, warfen es in das Wasser, und die Fische schnappten cs weg. Da saßen sie nun oft eine Stunde lang und sahen zu, wie die Fische auf- und ab- schwammen,' die Käfer, die im Wasser leben, hin und her fuhren, hier und da ein Frosch den Kopf ans dem Wasser steckte, und — husch! — wieder hinunter war, wenn ihm ein Kind zu nahe kam. Da wünschten die Kinder mm oft: Wenn ich nur ein- mal ein solches Thier fangen und in der Nähe schm könnte! Herbst ließ es aber nie zu, daß ein Kind darnach griff. War dies wol recht? Ich glaube wol. Ein Kind ist kein Frosch und kein Fisch, die im Wasser leben. Wenn eins von ihnen in das Wasser fiele, so wäre cs aus mit ihm. Einmal

6. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 191

1828 - Soest : Nasse
1ü1 — in welchen diese Thiere waren, trugen sie dahin und leerten sie ans. Das war ein Spaß über alle Spaße! die Kinder freueten sich alle, da sie diese Thiere im Teiche umherkriechen und Hüpfen sahen. Jetzt sollte der Zug nach Hause gehen. Ebe der Vater aber fortging, fragte er den Bernhard: Haben wir diese Thiere >vol in den Teich gethan, daß sie sterben, oder daß sie leben sollen? Daß sie leben sollen! war Bernhardts Antwort. Nun, sagte der Vater, so müssen wir auch dafür sorgen, daß sie leben können. Er ließ darauf,das Loch zustopfen, durch welches das Wasser abfloß, und bald sing das Wasser im Teiche wieder an zu steigen, und alle Thiere waren in dem Wasser lustig. Nun ging es nach Hause. Die Mutter, die voraus war, hatte eine gute Mahlzeit, unter andern auch eine Schüssel voll Krebse gekocht. Diese schmeckten den Kin- dern herrlich, weil sie sich zuvor ein paar Stunden in freier Luft bewegt hatten. Da sie satt waren, sagten sie alle: Wir danken Dir, Vater; Du hast uns heute ein rechtes Fest gemacht! Die Naupenfeinde. ^^cr Amtmann Müller hatte einen guten alten Gärt- ner, der es sich herzlich sauer werden ließ, den Garten seines Herrn immer im besten Stande zu erhalten. Aber er konnte eben darum auch sehr verdrießlich werden, wenn alle seine Mühe zuweilen nichts half. Eines Tages — es war im Frühjahr — begegnete ihm sein Herr im Garten. Wie gehts? fragte der Amtmann. — Ach, es geht leider sehr schlecht, lieber Herr! antwortete der Gärtner mit einem sehr verdrießlichen Gesicht: ich habe nun alle Tage so fleißig die Raupen abgelesen und die Raupenneftcr vertilgt ! und da sind doch fast in allen Blüthen wieder Raupen! Wenn ich nur wüßte, wie ich die häßlichen Thiere alle auf einmal vertilgen könnte. Der Herr. Lieber Mann, sei Er nicht verzagt! Murre Er nicht! Der

7. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 193

1828 - Soest : Nasse
— 1ö3 — denken. Wenn wir selbst alle Raupen vertilgen sollten, was wollten wir doch wol anfangen? Die Eier der Stammraupenschmetterlinge in ihrem Pclzwerke können wir zur Noth wol vermindern, denn sie sitzen uns vor den Augen. Wir können sie bei Tausenden zerstören. Bei den Ringelraupen geht das schon nicht an. Der Gärtner. Ich habe in meinem Leben schon viel St; aber die Ringeleier sitzen gar zu hoch und anden . en Reisern; wer mag da hinauf! Der Herr. Sieht Er wohl! Zu denen können wir schon so nicht kommen, wie wir wünschen. Allein nun will ich Ihm etwas sagen, was ihm recht freuen wird. Eine fast unsichtbare kleine Fliege vertritt unsere Stelle. Diese wird nach Gottes weiser Einrich- tung unser Freund, und ein geschwvrncr Feind dieser Raupen. Sie bohrt durch den festen Kitt durch, womit diese Ei- erchen verleimt sind, und legt in jedes Ei ihr eigenes Eichen. Klein genug! Wenn dann die kleine Fliegenmade auskommt, so frißt sie das auf, woraus die kleine Raupe geworden wäre. Also können dann aus diesen Eiern keine Raupen entstehen. Sie sind von kleineren Feinden zerstört. Er braucht also nicht in die höchsten Gipfel der Bäume zu steigen und wegen der Ringelraupen sein Leben zu wagen. Dafür schickt Gott eine kleine Fliege hin, die sie zerstört. Der Gärtner. Nun,das ist doch wunderbar! Wer hier nicht Gottes Fürsorge siehet, der siehet sie nimmer- mehr. Ich fühle jetzt noch einmal so viel Vertrauen zu dem lieben Gott. Der Herr. Eben so ist es mit den Rüsselkäfern, deren Larven die Blüthen ausfressen. Da diese gemeinig- lich des Nachts ihre kleinen Eier daran legen, wie wollten wir sie abhalten! Wer weiß aber, was für Feinde diese wieder haben, dße uns noch unbekannt sind. In der Natur ereignen sich sonst noch andere Umstände, die den Blüthenraupen günstig sind, und die wir schlechterdings nicht in unserer Gewalt haben. Ist in der Blüthzcit zu trocknes, oder auch zu kaltes und regnichtes Wetter, das acht bis vierzehn Tage anhält, so wird das N Aufge,

8. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 195

1828 - Soest : Nasse
195 Uns rige thun, lieber Freund, und dann den großen Hausvater regieren lassen. Der weiß mehr Mittel gegen die.raupen, als wir. Der hat schon gesorgt, wie weit sie kommen sollen, und hat ihnen mehr Feinde zugeordnet, als wir kennen. Der Gärtner. O! sagen Sie doch, wie es damit ist. Das höre ich gar zu gern. Der Herr. Da gibt cs so viele Vogel, Käfer und andere Infecten, die den gefährlichsten Raupen, den Blüthraúpen, gleich auf dem Fuße nachgehen und sie da wegholen, wohin wir nicht einmal kommen können. Ich will Ihm jetzt eine ganze Armee vorführen, welche wider die Raupen zu Felde geht. Die liebe Nachtigall thut gewiß das Ihrige redlich. Wie manches Nänpchen und Würmchen holt sie weg und wird eben durch diese Lockspeise von den undankbaren Menschen gefangen. Die Fliegenschnepper, Nothschwänzchen, Nothkehlchen, Bachstelzen, Finken, Spechte, Baumläufer, Fledermäuse — selbst unsere Sperlinge, die wir ja nicht ausrotten dürfen —* das alles sind eifrige Ranpenfeinde. Besonders holen die letzten: die Blüthenranpen heraus, wenn wir denken, daß sie Knospen abbrechen. Der Gärtner. Ists möglich! Ach, so habe ich den guten Sperlingen schon oft unrecht gethan; denn wenn ich sie sehe, so hole ich gleich die Flinte. Der Herr. So thut uns manches Thierchttt eine Wohlthat, die wir als Schaden ansehen. ^ Die Meise n, Zaunkönige und Gol dh ähnelten wissen die verbor- gensten Schmetterlinge, die wir nimmermehr finden wür- den, aufzuspüren und picken sie sorgfältig aus. Außer- dem gibt es noch so viele große Baumwanzen und Erd- käfer, welche eben dies thun. Besonders wüthen diö groß- ßen goldgrünen Käfer unter den Raupen; desgleichen die Wespen, die Schlupfwespen, welche ihre Eier in die le- bendigen Raupen legen, da dann die kleinen Maden, welche daraus entstehen, die ganze Raupe inwendig ausfressen. Auch die Ameisen gehören zu den Feinden der Raupen; sic würgen unter ihnen, wie die Wölfe unter den Scha- fen. Was würden wir schwache Menschen gegen das zahl- N 2 lose

9. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 196

1828 - Soest : Nasse
196 i lose Hcer der Raupen ausrichten, wenn diese Naupen- feiude uns nicht sv sehr unterstützten. Der Gärtner. Gott sei dafür gedankt; er hat Al- les wohl gemacht. Der Herr: Ich denke immer so von dieser Sache. Wenn sich einmal, aller menschlichen Borsicht ungeachtet, in einem Jahre die Raupen ungewöhnlich vermehren, so werden sich ohne Zweifel nach der Ordnung, welche Gott in der Natur festgesetzt hat, auch diejenigen Geschöpfe stark vermehrt haben, die sich von den Raupen nähren. Und dieser Gedanke bestätigt sich auch durch die Erfahrung; denn man hat bemerkt, dasi wenn sich irgendwo die schäd- liche Grasraupc sehr vermehrt, sogleich große Schaaren von Saatkrähen sich dahin ziehen und sie vertilgen. Und welch' eine weise, wohlthätige Einrichtung ist das! Ist es also nicht Sünde, über Gottes Ordnung zu klagen ! Dienertreuc. Cf m m a, zuletzt Präsident von Tiefland, war anfänglich Sekretär des Grafen Oftermaun und mit in die Ungnade des Ministers so verwickelt, daß er, wie sein Minister, nach Sibirien geschickt wurde. Bevor mau ihn arrctirte, war sein Bedienter von ihm in Aufträgen aufs Land ge- schickt worden und wunderte sich, als er zurückkehrte, nicht wenig, daß sein Herr fort wäre. Er erkundigte sich scheltend, wohin er gegangen wäre. „Er wird nun bald in Sibirien ankommen!" sagte ihm eine Magistratsperson. „Daß Dich! Mir hat er davon kein Wort gesagt, daß Dich! Hm! Können Sie mir nicht den Ort seiner Ver- weisung selbst sagen?" „Er ist der und der." „Nun, so will ich noch heute Alles aufpacken und zu Gelde machen. Ich werde da sein, ehe er sichs versieht." Da halfen keine Vorstclllmgen. Er verkauft, was und wie er kann und kommt glücklich bei Emma in Sibirien an, um ihm die herbsten Vorwürfe wegen der raschen Abreise zu machen. Umsonst versucht es dieser, sich da- gegen zu vertheidigen. „Und

10. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 117

1828 - Soest : Nasse
117 muß beim der Unterschied stecken? Er konnte cs ohne Hilfe des Vaterö nicht herausbringen. Der Unterschied schien ihm so deutlich, und doch konnte er ihn nicht angeben. Wenn Sultan, sagte der -Vater, alles frißt, was ihm vorgesetzt wird, ohne eben sehr darauf zu sehen, ob's Fleisch oder Suppe oder Brod ist, und fast nie genug bc* kommen kann, so wurdest Du ihn gewiß nicht lecker nennen. Wenn aber Murner, habe er auch noch so viel vor sich, nichts anrührt, weil es ihm nicht niedlich und angenehm genug ist, oder wenn er sich aus einem ganzen Teller voll die besten Bißchen aussucht, so würdest Du gewiß nicht sagen, daß er gefräßig sei. — Nun konnte Karl sagen, worauf cs dabei ankam. An merk. Der gefräßige Hund ist auch gierig. — Er hat Gier (Begierde), starkes Verlangen nach dem Fressen, — Ein Tiger ist ein blutgieriges Thier. Manche Menschen sind neugierig. Bewundern, verwundern. Ich bewundere Dich heute, lieber Vater, sagte Karl eines Morgens, daß Du so müssig sitzest, da Du sonst Dich inimer gleich au Deinen Arbeitstisch setzest. — Mein Sohn, Du wunderst Dich nur, oder Du verwunderst Dich, antwortete Herr Ernst. Karl merkte wol, daß der Vater Recht hatte- und daß bewundern wol etwas anders bedeute, als sich verwundern. Warum verwunderst Du Dich darüber, daß ich müssig bin? Nicht wahr, weil Du es so selten an mir siehst? Es ist Dir etwas Ungewöhnliches, es kommt Dir sonderbar vor? — Du weißt nicht, warum ich müssig bin? Nicht wahr, das wolltest Du sagen?------Karl bejahte es. Aber wenn Du jetzt von einer außerordentlich großen, ed- len Handlung eines Menschen hörst, z. B. daß sich ein Mensch mitten in ein brennendes Haus bei allem Anschein^ von Lebensgefahr gestürzt und ein Kchd gerettet habe, welches sonst verbrannt wäre, nicht wahr, Du würdest dann eine große Hochachtung gegen einen solchen Menschen füh- le u?
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